Patron

St. Vitus: Namenspatron der Schützengilde Alhausen

Bereits im Jahre 1658 wurde der Heilige Vitus (* in Mazara, Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) zum Schutzpatron der Gemeinde Alhausen erwählt.

Der hl. Vitus ist u.a. Schutzpatron von Niedersachsen, Sachsen, Böhmen, Pommern, Rügen, Sizilien, von Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Veitshöchheim am Main und Krems; der Jugendlichen und Epileptiker, der Gastwirte, Apotheker, Winzer, Schauspieler, Bierbrauer, Bergleute und Kupferschmiede; der Stummen und Tauben; der Haustiere; für Keuschheit, gute Saat und gute Ernte; gegen Besessenheit, Aufregung, Hysterie, Krämpfe, Tollwut und Veitstanz, bettnässende Kinder, Augen- und Ohrenleiden, Unwetter, Blitz und Feuersgefahr, Unfruchtbarkeit.

Im Erzbistum Paderborn verehren ihn als Kirchen- oder Kapellenpatron Alhausen, Bontkirchen, Büderich, Bühne, Corvey, Elspe, Erlinghausen, Haaren, Hegensdorf, Herdringen, Messinghausen, Mönninghausen, Paderborn (Kapelle im Dom),St. Vit, Westheim und Willebadessen.

Die Kunst stellt den hl. Vitus stets als sehr jugendlich dar. Als Attribute seines Martyriums finden sich Palme, Lorbeer und Krone. Mit Anspielung auf die Art seines Martyriums sieht man auf den Vitusbildern einen Kessel, aus welchem Flammen aufsteigen, sowie einen ihm zur Seite kauernden Löwen. Die Martyrerakten berichten nämlich, er sei in einen Kessel siedenden Öles geworfen, aber unversehrt geblieben, und ein Löwe, dem der Heilige vorgeworfen sei, hätte sich wie ein zahmes Lämmchen zu seinen Füßen gelegt. Das Schiff, welches häufig auf den Bildern dieses Heiligen im Hintergrund zu sehen ist, deutet entweder auf die Abreise aus seiner Heimat, oder noch wahrscheinlicher auf die im fremden Lande an ihn gelangte Nachricht: Diokletian rufe ihn nach Rom zurück, damit er den von einem Dämon geplagten Sohn des Kaisers, vermöge seiner erprobten Wunderkraft, gesund mache.

Der Legende zufolge wurde der Sohn eines heidnischen Senators von seiner Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus bekehrt. Noch als Kind wurde er von seinem Vater geschlagen und vor den Richter gebracht, weil er nicht von seinem Glauben lassen wollte. Auch der Richter befahl, ihn zu schlagen, aber dem Richter und seinen Knechten verdorrten die Arme, worauf Vitus betete und sie heilte. Der Vater schloss ihn mit musizierenden und tanzenden Mädchen ein, die ihn verführen sollten. Als er ihn dabei durchs Schlüsselloch beobachtete, sah er seinen Sohn von sieben Engeln umgeben und wurde blind. Er gelobte vergeblich, einen Stier mit goldenen Hörnern im Jupiter-Tempel zu opfern; erst das Gebet des Sohnes heilte ihn. Trotzdem trachtete er ihm nun nach dem Leben, aber ein Engel veranlasste Vitus, mit seinem Lehrer Modestus und seiner Amme Creszentia auf einem Schiff nach Lukanien zu fliehen, wo ihnen ein Adler Brot brachte.

Vitus und seine Begleiter wurden entdeckt und zu Kaiser Diokletian gerufen. Vitus heilte zwar dessen besessenen Sohn, aber er weigerte sich auch jetzt, den Göttern zu opfern und wurde mit Modestus und Crescentia ins Gefängnis geworfen. Die schweren Eisenplatten, die sie erdrücken sollten, fielen von ihnen und Engel erleuchteten die Finsternis des Kerkers. Man warf sie in einen heißen Ölkessel, aber sie stiegen unversehrt heraus. Ein Löwe wurde auf sie gehetzt, aber der legte sich zahm zu ihren Füßen und leckte sie. Mit Modestus auf die Folterbank gespannt, um mit Haken zerfleischt zu werden, zerschlugen Blitze das Martergerät, ein Erdbeben ließ die Tempel rundum einstürzen, die Folterknechte und das entsetzt fliehende Volk wurden von den Trümmern erschlagen. Engel lösten Vitus, Modestus und Kreszentia von ihren Fesseln und betteten sie an einem Flussufer, wo sie ruhten und sanft im Gebet ihre Seelen aufgaben. Adler bewachten ihre Leiber, bis die fromme Witwe Florentia sie fand und bestattete.